Die „Kleinste Bühne der Welt” zu Besuch am Justus

Die Schüler der 5. Jahrgangsstufe durften am 7. März 2024 den Geschichtenerzähler Jörg Baesecke mit seiner „Kleinsten Bühne der Welt” erleben und lernten den Künstler selbst und zahlreiche interessante Sagen, Märchen und Balladen kennen.

In der Geschichte vom „Mann mit dem verschleierten Gesicht” wird ein junger Königssohn aufgrund seines lasterhaften Lebenswandels von seinem Vater verstoßen, woraufhin er sich bewähren muss und einsieht, dass er zwar von anderen zu allerlei schlechten Gewohnheiten verführt wurde, dass er dies aber auch zugelassen hat. Er rettet mehrfach das Königreich und ringt damit um die Anerkennung seines Vaters.

Um seine Geschichten aus aller Welt zu präsentieren, arbeitet Herr Baesecke mit kunstvoll gestalteten Bildern, Scherenschnitten, kleinen Zeichnungen und allerlei anderen Utensilien, die für Staunen sorgten. Anhand eines Fadenspiels wurde die sibirische „Geschichte von der Menschenfresserin mit den langen Ohren” erzählt. Recht düster geht es zu in „Der dankbare Tote”, einer Geschichte, die in Friesland spielt und durch die die Kinder einiges über das Torfstechen erfuhren. Geschichten aus dem Orient zum Thema Glück regten die Kinder an, zahlreiche Fragen zu stellen und mit dem Geschichtenerzähler zu diskutieren. Die Erfahrungen, die ein junger Mann in der Fremde macht, wurden in J. P. Hebels „Kannitverstan” thematisiert und mit Scherenschnitten untermalt. Dass ein Meterstab nicht nur zum Ausmessen nützlich sein, sondern sich in Hahn, Fuchs oder Haus verwandeln kann, beeindruckte die Kinder in einer Geschichte über einen Gutsherren, der sich unrechtmäßig bereichern will. Manche Geschichten waren sehr lustig, z.B. ein gerapptes Märchen aus Norwegen oder die friesische Geschichte „Die zwei Riesen, die einander verprügeln wollten”: Letztere handelt vom großen Gustl und vom wilden Willi, zwei „riesenriesengroßen” und „riesenriesenstarken” Riesen, die zwar beide eine „Riesenriesenklappe” haben, aber am Ende doch vor lauter Angst Reißaus nehmen oder unter der Bettdecke verschwinden.

 

In der Pause und nach der Vorstellung wollten die Kinder genau wissen, wie der Geschichtenerzähler arbeitet. Herr Baesecke stand sehr gerne Rede und Antwort und verriet, wie er es schafft, sich seine teilweise sehr umfangreichen Geschichten einzuprägen. Einig waren sich die Fünftklässler am Ende, dass die „Kleinste Bühne” im nächsten Schuljahr unbedingt wieder ans Justus kommen muss.

 

Manuela Weber