Auch Autorenlesungen sind während einer Pandemie keine Selbstverständlichkeit – außer die Autorin kommt via Stream ins Klassenzimmer, wie dies am 19. November 2020 in der Klasse 8d der Fall war. Herr Weiser organisierte für seine Schüler diese Lesung, die im Rahmen der Münchner Bücherschau stattfand.
Stepha Quitterer las aus ihrem Jugendbuch „Weltverbessern für Anfänger”. Darin besucht die Protagonistin Minna ihre Oma im Pflegeheim – ein Schockerlebnis für Minna aufgrund der Lieblosigkeit der Pflegerin. Weil in ihrer Klasse gerade eine Art Wettbewerb in Sachen Weltverbessern stattfindet, will Minna die Verhältnisse im Pflegeheim ihrer Stadt unter die Lupe nehmen. Sie besucht mit ihrem Freund Basti eine alte Frau, die in einem weißen Gitterbett, das aussieht „wie ein verirrtes Alien-Gefährt”, liegt. Minna gibt der Frau Tee aus einer Schnabeltasse und redet ganz viel, um ihre Nervosität zu überspielen. Herr Schneckelbach, ein schrulliger alter Herr, der sich trotz des Pflegeheims das schöne Leben nicht nehmen lassen will, freut sich über die Jugendlichen, Schwester Barbara allerdings macht den Jugendlichen das Weltverbessern schwer.
Stepha Quitterer las gekonnt und leidenschaftlich mit verschiedenen Stimmen aus ihrem Roman vor und beantwortete die von den Schülern vorbereiteten Fragen: Das Thema des Romans ist ein „Herzensthema” von Frau Quitterer. Sie will Jugendliche dazu ermutigen, sich auf den Weg zu machen, wenn sie etwas ausprobieren wollen. Minna ist ein junges Mädchen, das viel ausprobiert und ganz unvoreingenommen ist. Auf die Frage, wie sie auf ihre Figuren komme, vergleicht sich Frau Quitterer mit einem Eichhörnchen: Sie beobachte Menschen, sammle Einzelheiten, verschiedene Facetten, die sie zusammensetze zu neuen Charakteren. Dabei bedient sie sich einer sehr lebendigen, jugendnahen Sprache, die den Roman sehr kurzweilig macht. Eine klare Leseempfehlung also!