Barbara Yelin, eine der bekanntesten deutschen Comic-Künstlerinnen, besuchte am 13. Mai 2024 das Justus, um aus ihrer Graphic Novel „Die Farbe der Erinnerung” für die 9. Jahrgangsstufe zu lesen.
Barbara Yelin wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem „PENG!”-Preis für den besten deutschsprachigen Comic, dem „Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur” oder dem „Max-und-Moritz-Preis” als beste Comic-Künstlerin.
„Die Farbe der Erinnerung“ ist nominiert für den Jugendliteraturpreis. In dieser Graphic Novel wird die Lebensgeschichte von Emmie Arbel erzählt, die als Kind drei NS-Konzentrationslager überlebte und heute in Israel lebt. Ihre Erinnerungen werden von Barbara Yelin in erzählten Bildern lebendig gehalten:
„Es ging um die Essenz, ohne der Geschichte die Luft zu nehmen.” (Barbara Yelin)
Emmie Arbel überlebte die NS-Zeit, ihr Vater und ihre Großeltern aber wurden in Buchenwald und Auschwitz ermordet, die Mutter starb kurz nach der Befreiung in Bergen-Belsen.
Frau Arbel spricht als Zeitzeugin regelmäßig mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Ravensbrück. Barbara Yelins Graphic Novel soll ein Versuch sein, Geschichte zu erzählen und Erinnerungen festzuhalten.
Nach den Jahren der Erniedrigung und Entmenschlichung hat Emmie Arbel das Gefühl, sprechen zu müssen, damit sich niemals wiederholt, was geschehen ist. „Holocaust-Überlebende“ mag sie nicht genannt werden, denn sie versteht sich selbst nicht als Opfer, sondern als Rebellin, die ihr Leben lang stark war und auf keinen Fall bemitleidet werden will.
Manuela Weber