„POP-ART is for everyone“ (Andy Warhol). Das Schuljahr ist vier Wochen alt – also Zeit genug für alle Kantinenbesucher*innen an der Theke die Blicke von Semmeln, Pommes frites oder Vitalmenü zu lösen und den Blick nach oben zu wenden. Niemand wird sie übersehen oder überhört haben: Da ist POP-ART vom Feinsten und sie schreit geradezu nach Aufmerksamkeit mit ihren klaren Formen und satten, kräftigen Farben. Kann es da jemanden geben, der bei der kulinarischen Lust die Lust an POP versäumt hat? Schwer denkbar! Jedoch die Frage „Warum?“ und „Wer?“ steht noch ohne Antwort im Raum.
Auf Bitte der Angestellten in der Kantine entstanden im Schuljahr 2022/23 „Schallfänger“, um den Hall an der Theke zu verringern und zugleich Auge und Herz der Angestellten zu erfreuen. In einem Kurs der 11. Jahrgangsstufe entstanden daher Porträts und meist Selbstporträts der Schüler*innen beim Essen in der für den Meister des POP Roy Lichtenstein typischen Vereinfachung und in seinen kräftigen Farben. Die POP-ART-Künstler*innen unserer Schule konnten und können sich mit Recht über die Ergebnisse freuen und stolz sein:
Sonia Amiri-Afieh, Meryem Badal, Selina Barth, Robin Bauer, Lorenz Berlis, Laura Blana, Fadia Faraj, Clarissa Heubach, Hilal Köseoglu, Fabian Kuchenbaur, Luca Möller, Juliano Reinhardt.
Ein langwieriges Projekt! Zunächst nämlich pausten die Schüler*innen die Fotos auf ein Zeichenpapier ab, vereinfachten die Formen und verstärkten die Umrisse. Danach musste auf Fotokopien dieser Zeichnungen Gitter mit gleichgroßen Quadraten angelegt werden. Diese Gitter wurden anschließend in mehrfacher Vergrößerung auf Leichtstoffplatten wiederholt. So war es möglich durch die Orientierung am Gitter die kleine Originalzeichnung auf die großen Platten zu kopieren – ein Verfahren, das schon die Renaissance angewendet hat. Nach der aufwändigen Farbgestaltung der großen Bilder schnitten die Schüler*innen die Figuren aus und beklebten die Rückseiten mit Akustikschaumstoff. Als Abstandhalter zur Wand dienen nun Papprollen und 5 cm breite Papierstreifen entlang der Umrisse verleihen den Gebilden einen plastischen Charakter. Nun kann sich der Schall hinten den Platten verfangen und wird vom Akustikschaum geschluckt. Und tatsächlich, der Hall ist weitgehend weg! Nützlichkeit und Schönheit – eine unschlagbare Verbindung!
Rainer Braun