SchulKinoWochen: „Kannawoniwasein” im Liliom

Am Freitag, den 15. März, besuchte die Klasse 5b im Rahmen der SchulKinoWochen eine Vorstellung im Liliom-Kino. Gezeigt wurde der Kinderfilm „Kannawoniwasein” des Regisseurs Stefan Westerwelle, der auf dem gleichnamigen Roman von Martin Muser beruht. Die 5b klatschte kräftig Applaus nach dem kurzweiligen und lustigen Film. Das Besondere war nämlich, dass der Produzent des Films, Philipp Budweg, anwesend war und zusammen mit einer Filmpädagogin die Fragen der Klasse beantwortete:

Was macht eigentlich ein Produzent?

Ein Produzent kann eigentlich nichts, wie Herr Budweg scherzhaft sagt. Er liest vor allem aktuelle Kinderbücher, spricht sich mit vielen Leuten ab, vor allem mit Drehbuchautoren, und kümmert sich darum, dass der Film, den er plant, finanzierbar wird, was vor allem durch die Filmförderung möglich ist. Außerdem ist der Produzent quasi der Chef von allen Menschen, die an der Entstehung eines Films beteiligt sind – und das sind viele! Im Abspann am Ende des Films können die Zuschauer sehen, wer wofür zuständig war. Auf Festivals gehört es zum guten Ton, sich den gesamten Abspann anzusehen, um diesen ganzen Leuten Respekt zu zollen. Am Set sind meist etwa 60 Personen anwesend, insgesamt wirken um die 100 Leute an einem Film wie „Kannawoniwasein” mit.

Wie lange dauert es, bis ein Film fertig ist?

Der Dreh zu „Kannawoniwasein” dauerte nur etwa sechs Wochen. Bis das Drehbuch dafür fertig war, vergingen aber zwei Jahre! Auch nach dem Dreh ist der Film noch nicht reif für’s Kino, sondern muss etwa ein halbes Jahr lang nachbearbeitet werden: Die Szenen werden geschnitten und montiert und ein Mischtonmeister mischt alle Elemente – Sprache, Geräusche, Musik – zusammen, jeder Fußtritt, jede zugeschlagene Tür wird neu vertont.

Welche Festivals gibt es eigentlich? Hat „Kannawoniwasein” einen Preis gewonnen?

Es gibt viele Filmfestivals, z.B. die Berlinale, die Filmfestivals von Cannes und Venedig, das Münchner Filmfest, Lucas in Frankfurt oder den Goldenen Spatz in Gera und Erfurt. „Kannawoniwasein” wurde u.a. mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2023 für den besten Kinderfilm und mit dem Goldenen Slipper beim Zlin Film Festival in Tschechien ausgezeichnet.

Was machen die Kinderdarsteller mit dem Geld, das sie verdienen?

Die Kinder waren beim Dreh 10 und 12 Jahre alt. Das Geld, das sie dabei verdient haben, geht auf ein Konto, über das sie erst mit 18 Jahren verfügen können.

Wo wurde der Film gedreht?

Es gab viele verschiedene Drehorte, vor allem in Hessen, in Halle und in Mecklenburg-Vorpommern. Um die passenden Drehorte zu finden, werden sogenannte Locationscouts losgeschickt.

Wie werden Szenen gedreht, die nachts spielen?

Diese Szenen werden tagsüber gedreht, und zwar mit einem Blaufilter. Der Kameramann teilt dem Beleuchter mit, wie das Licht zu sein hat, damit wir im Kino glauben, es sei Nacht.

Wonach entscheidet sich, wer nach dem Casting die Rolle bekommt?

Beim Casting zum Film durften etwa 50 Kinder vorsprechen und -spielen. Sie hatten einzelne Szenen aus dem Film zu Hause vorbereitet. Für den Regisseur ist wichtig, dass die Schauspieler variieren können und nicht nur eine Version einer Szene spielen können. Wichtig ist außerdem, dass die Kinder gute Noten haben, weil sie für mehrere Wochen drehfrei bekommen und in dieser Zeit die Schule nicht besuchen. Der Stoff muss also selbständig nachgeholt werden!

 

Manuela Weber