Im virtuellen Verkaufen sind sie schon ganz gut

Neusässer Elftklässler sind beim Schülerwettbewerb erfolgreich.

Thomas Schimmer, Felix Hörold und Raphael Schneider sind Schüler des Neusässer Justus-von-Liebig-Gymnasiums. Außerdem sind die 17-Jährigen Unternehmer. Sie stellen Speiseeis her. Dafür haben sie eine Firma mit 49 Mitarbeitern gegründet. Mit der Führung ihres Unternehmens ist die Gruppe „TFR“
derart erfolgreich, dass sie bei einem besonderen Schülerwettbewerb eine Runde weiter gekommen sind. Allerdings: Die drei stellen kein echtes Eis her. In dem
Wettbewerb „Play the Market“ findet das alles virtuell statt.
Erfolgreich sind die drei trotzdem, genauso wie das Team „Aperture“ mit Maximilian König, Marvin Klinger und Laurin Morassi, ebenfalls Schüler am Justus-von-Liebig-Gymnasium. Die Elftklässler gehören zu den Spitzenreitern des betriebswirtschaftlichen Planspiels „Play the Market“. Mit gleich zwei Teams ziehen die möglichen Betriebswirtschaftler in spe in die Zwischenrunde des Wettbewerbs ein, die am Wochenende stattfindet. „Play the Market“ ist Teil ihres Projekt-Seminars, das neben einem W-Seminar jeder Oberstufler belegen muss. In diesem wirtschaftsbezogenen P-Seminar setzen sich die Schüler der elften Klasse mit dem Börsenplanspiel auseinander und bekommen anschließend berufsorientierten Unterricht.

Pressekonferenz des P-Seminars zur Teilnahme am betriebswirtschaftlichen Wettbewerbsplanspiel 'Play the Market'

Pressekonferenz des P-Seminars zur Teilnahme am betriebswirtschaftlichen Wettbewerbsplanspiel ‚Play the Market‘

Bei den Projekten der beiden Teams geht es darum, virtuell ein mittelständisches Unternehmen zu leiten und die bestmögliche Strategie für den Verkauf des jeweiligen Produkts zu finden. Dabei sollen wirtschaftliches Denken geschult und die Teilnehmer dazu bewegt werden, logisch und effizient vorzugehen. Aufgebaut ist die virtuelle Software so, dass es insgesamt sechs Spielperioden gibt. Eine Periode entspricht dabei einer Woche, diese Woche zählt als ein Geschäftsjahr.
Die Elftklässler haben sich von anfangs etwa 2000 Schülern aus ganz Bayern, das bedeutet ungefähr 700 Teams, bewiesen und stehen nun in der Zwischenrunde, in der die besten 40 Teams der vorangegangenen Internetrunde teilnehmen dürfen. Diese findet am kommenden Wochenende im AOK-Bildungszentrum in Hersbruck statt. Dort wird allen Teams ein erhöhter Schwierigkeitsgrad vorgelegt. Relevante Entscheidungs- und Bewertungskriterien sind Zeitmanagement und Entscheidungsfindung. Das Ziel der Schüler ist die Finalrunde, die letzte Etappe zum erfolgreichsten, virtuellen Unternehmen.

(Hannah Dietrich; Augsburger Allgemeine Zeitung, 08.06.2016)