Kurz vor den Herbstferien war es endlich wieder soweit! Der Besuch vom Amphibien-, Reptilien- und Insektenexperten Herrn Werdan aus Altötting stand vor der Tür – dieses Jahr allerdings unter besonderen Bedingungen. Lange war unklar, wann und ob der Besuch stattfinden kann. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde der Alltag von Herrn Werdan auf einen Schlag komplett auf den Kopf gestellt. Von einem Tag auf den anderen musste er um seine berufliche Existenz und seine zahlreichen Tiere bangen. Umso glücklicher waren wir, dass er uns mit seinen Tieren schon am 26. Oktober 2020 und damit vor dem zweiten Lockdown besuchen konnte.
Am Anfang der Veranstaltung erfuhren die Schüler*innen der sechsten Jahrgangsstufe vieles über die Merkmale und Lebensweisen von Amphibien und Reptilien. Dazu zeigte Herr Werdan viele seiner Schützlinge und verdeutlichte die Fakten zu den Tieren am lebenden Objekt: Der Axolotl ist eine echte Besonderheit unten den Amphibien, da er sein ganzes Leben lang im Larvenstadium mit Außenkiemen lebt. Die Ringelnatter war den meisten Schüler*innen bereits bekannt, man erkennt sie an zwei gelben Flecken am Hinterkopf. Die mexikanische Königsnatter macht sich einen Trick zu Nutze: Ihr schwarz-rot-weißes Streifenmuster ähnelt dem der giftigen Korallenschlange. Im biologischen Fachjargon spricht man dabei von Mimikry. Mit dem Merksatz für die Streifenabfolge „Hell auf rot bringt den Tod, ist schwarz dazwischen, kann sie nur zischen“ können beide Schlangenarten jedoch einfach unterschieden werden.
Auch mit Mythen aus der Werbung räumte er auf, denn das Chamäleon aus dem TV-Spot kann sich in Wahrheit nicht komplett verfärben, sondern nur seine Grundfärbung aufhellen oder verdunkeln. Dies konnten die Schüler*innen an dem mitgebrachten Afrikanischen Elefantenohr-Chamäleon beobachten.
Auf eine Besonderheit bei der Färbung der Königspython ging er ebenfalls ein. Deshalb hatte er ein normal gefärbtes braun-schwarzes Exemplar und einen Albino, der gelb-weiß gefärbt ist und rote Augen hat, dabei.
Außerdem wies er auf die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung der Reptilien und Amphibien hin, um den verantwortungsvollen Umgang der Schüler*innen mit Tieren zu fördern.
Deshalb ging er auch besonders darauf ein, wie er mit den Tieren umgeht, sodass der Besuch an der Schule nicht zu belastend für sie ist. So bekommen alle Tiere nach ihrem Auftritt eine mehrere Tage andauernde Pause. Die Schlangen werden in Stoffbeuteln transportiert, da sie sich in der Dunkelheit weniger gestresst fühlen. Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir alle, dass man auch durch ein Stück Stoff immer noch gut atmen kann.
Am Ende durften die Schüler*innen verschiedene Tiere anfassen, auf die Hand nehmen und streicheln – das absolute Highlight der Veranstaltung! Am besten gefielen den Schüler*innen die kleinen griechischen Landschildkröten.