Flucht und Migration aus zentralamerikanischer Perspektive

Unter dem Leitthema „Ninguna vida es ilegal – kein Mensch ist illegal“ sprachen am 20.11.17 am Justus zwei Referenten zum Thema Flucht und Migration aus zentralamerikanischer Perspektive. Die von der Werkstatt Solidarische Welt initiierte Veranstaltung richtete sich an die Spanischlerner der zehnten sowie elften Klassen.

 

Angela Sanbrano, Juristin, Psychologin und Aktivistin für die Rechte von Migrantinnen und Migranten aus Los Angeles sensibilisierte die Schüler*innen zunächst für die Situation der Einwanderer in den USA und informierte insbesondere über aktuelle Erlasse und Veränderungen unter Präsident Trump. Dabei machte die gebürtige Mexikanerin klar, dass die Selbstorganisation der Migranten sowie ein flächendeckendes Mobilisieren und Informieren der Bevölkerung zentrale Schwerpunkte ihrer Arbeit darstellten.

Der zweite Referent, Luis López legte seinen Fokus auf die Situation der Familien derer, die sich auf den Weg nach Norden gemacht hatten. Eindrücklich schilderte López die verzweifelte Suche vieler in den Heimatländern zurückgebliebener Familien nach ihren verschwundenen Angehörigen, von denen derzeit jede Spur fehlt (den sog. „desaparecidos“ – den Verschwundenen). Selbst Betroffener (von seinem Bruder gibt es seit Jahren kein Lebenszeichen), engagiert er sich heute beim „Komitee der Familienangehörigen von verstorbenen und verschwundenen Migrant*innen“.

In den beiden Vorträgen sowie der anschließenden regen Diskussion konnten die Schüler unter Anwendung ihrer Spanischkenntnisse für sie teils unbekannte Sichtweisen gewinnen sowie einem viel diskutierten Thema auf interessante Weise näher kommen.

Andreas Seitel und Katharina Hillenbrand für die Fachschaft Spanisch