Little Shop of Horrors – Horror mit Happy End

Vier fulminante Aufführungen, viele neuentdeckte Talente und jede Menge begeisterte Zuschauer. Unser Musical Little Shop of Horrors war ein voller Erfolg! Lesen Sie die Nachschau unseres Schülers Daniel Cimpel:

Als der Applaus des Publikums durch die Sporthalle schallte waren wir alle nicht nur erleichtert, sondern auch stolz auf uns und unsere Leistung. Denn wir, die fünf P-Seminare, die am Musical Little Shop of Horrors beteiligt waren, bestehend aus Band, Schauspiel, Technik, Tanz und Gesang hatten es innerhalb von nur etwas mehr als einem Halbjahr geschafft vier wirklich gelungene Auftritte auf die Beine zu stellen. Dabei war das anfangs alles andere als zu erwarten.

Noch im Februar, zwei Monate vor den Aufführungen konnten die Schauspieler noch nicht alle Texte auswendig, die Band hatte noch nicht all ihre Noten im Griff, die Choreographien der Tänzer  saßen noch nicht perfekt, die Techniker hatten noch nicht alle Sponsoren gefunden und aus dem Musiksaal von Frau Götze, in dem unser Gesangsseminar probte, ertönten noch immer einige schiefe Töne. Langsam aber sicher schlich sich nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei einigen Lehrern Panik ein und viele wurden skeptisch, ob das Musical nicht drohte zu scheitern. Doch wie das bei uns Schülern nun mal so ist, können wir uns nicht nur oft erst einen Tag vor einer Klausur zum Lernen aufraffen, sondern geben auch erst einen Monat vor einer Musicalaufführung nochmal Alles, um aus dem „Horrorladen“ keine Horrordarbietung werden zu lassen.

Im März begannen dann die ersten gemeinsamen Proben. Doch es blieb nur noch wenig Zeit bis zur Premiere vor den achten und neunten Klassen unserer Schule. So beschloss man, das Wochenende vor den Aufführungen intensiv zu nutzen und in der Schule zu proben. Natürlich waren wir Schüler wenig begeistert davon, allerdings haben sich die zwanzig Stunden, die wir insgesamt an diesem Wochenende mit Proben verbrachten, wirklich gelohnt. Nach mehreren Durchgängen des kompletten Stücks hatten viele das Gefühl, an einem Wochenende mehr geschafft zu haben als die Monate davor, da die Teile aller Seminare zu einem Ganzen zusammengesetzt wurden. Während die Seminare von Frau Eymann, Frau Wiegel, Frau Götze und Herrn Kellermann in der Pausenhalle probten, baute das Technikseminar unter der Leitung von Herrn Pfeiffer in der Turnhalle die Bühne, auf der wenige Tage später die riesige fleischfressende Pflanze Audrey II einige unserer Schauspieler verschlingen sollte (man munkelt, dass alle noch rechtzeitig von Frau Eymann aus dem Rachen der Bestie gerettet werden konnten). Langsam nahm das Musical Form an und wir alle gingen etwas beruhigter am Samstagabend nach Hause. Am Sonntag fanden die Proben dann das erste Mal auf der Bühne statt: Die Scheinwerfer und Mikrophone wurden auf die Artisten abgestimmt, die Schauspieler und Tänzer legten die Orte auf der Bühne für die einzelnen Szenen fest und die Sänger probten, im Dunkeln auf die Bühne zu gehen, ohne zu stolpern. Am Sonntagabend war die Skepsis der Freude auf die Aufführungen gewichen. Jeder wollte nun endlich präsentieren, woran er die letzten sechs Monate hart gearbeitet hatte. Doch kurz vor der Premiere  stieg die Anspannung noch einmal ins Unermessliche, immerhin galt es über 200 Leute zu begeistern. Als dann jedoch die ersten Minuten des Musicals glatt liefen, sah man förmlich, wie die Gesichter der Beteiligten immer entspannter wurden und die Aufregung letztendlich in Spaß umschwenkte. Nach jeder Aufführung hörte man von allen Seiten Sätze wie „Es war so schnell vorbei!“, oder „Ich hätte das Stück am liebsten gleich nochmal aufgeführt!“. Wir alle gewöhnten uns nicht nur nach einiger Zeit daran, auf der Bühne zu stehen, sondern genossen es sogar. Nach der letzten Aufführung am Donnerstag konnten wir es dann kaum glauben, dass die vier Aufführungen so schnell vergangen waren und fanden es sehr schade, dass wir das Stück nun wohl zum letzten Mal aufgeführt hatten. Aber das war der falsche Zeitpunkt um traurig zu sein, denn es galt unsere grandiose Leistung zu feiern. Mit Genehmigung der Schulleitung stießen die Seminare auf ihren Erfolg an und feierten in der Turnhalle.

Auch wenn einem während dieser Woche viele mit Ringen unter den Augen entgegenkamen, so lächelte man sich doch immer zufrieden zu. Das Musical ist  zwar nun vorbei, doch das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Seminaren, sowie das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen ist durch diese unvergessliche Erfahrung immens gewachsen. Ohne die Geduld und Unterstützung unserer Lehrer Frau Götze, Frau Eymann, Frau Wiegel, Herr Kellermann und Herr Pfeiffer hätten wir das wahrscheinlich niemals geschafft. Jeder von uns ist über sich selbst hinausgewachsen und ist froh, Teil dieses tollen Projektes gewesen zu sein. Und auch, wenn Audrey II am Ende des Stücks die Weltherrschaft an sich reißen konnte, nahm das Musical für uns doch noch ein gutes Ende.